Hi-Kult-Schaufenster

Während der Aktionswoche werden vom 5. bis 10. Januar 2021 verschiedene Kunst- und Kulturschaffende aus der Region im Hi-Kult-Schaufenster (Almsstraße 34, 31134 Hildesheim) arbeiten. Zusätzlich werden dort aktuelle Aktivitäten aus der Hildesheimer Kulturszene projiziert. Herzlichen Dank an die Stadt Hildesheim, die diese kulturelle Zwischennutzung ermöglicht .

5. und 6. Januar 2021
Anna & Michael Rofka

„… Engel – Blick nach außen“

Als bildende Künstler*innen haben Anna und Michael Rofka einerseits ihre individuellen Arbeiten, tun sich aber für größere Projekte zusammen um gemeinsam etwas zu entwickeln und zu realisieren. Das betraf in den letzten Jahren vor allem Landschaftsinstallationen, die sich irgendwo im Bereich der Landart ansiedeln lassen und mit denen sie international unterwegs sind. Dabei arbeiten sie oft mit physikalischen Phänomenen wie Klängen, Geräuschen oder dem natürlichen Licht. Viele Installationen sind auch von Besucher*innen musikalisch bespielbar.

Auch im Hi-Kult-Schaufenster wollen sie, nun im Innenraum, etwas installieren. Aus leichten und hellen Materialien wie Dachlatten, Karton, Schnüren und Papier wird über die 2 Tage hinweg eine raumgreifende Gestalt entstehen, sich verändern und auch wieder vergehen. Ob dies ein Engel gemäß figurativer Vorstellungen wird, ist dabei nicht wichtig.

Es mag als Anspielung auf die zahlreichen Dekorationen mit „Engeln“ verstanden werden, oder als ein „Gefangen sein“ im Innenraum während der Pandemie. Ihnen dient der Titel aber auch als positive Symbolik. Aber sie geben grundsätzlich keine fixierte Deutung vor. So ist die entstehende Arbeit zunächst im Rahmen einer zweckfreien Ästhetik zu sehen, als eine zur plastischen Form geronnene unhörbare musikalische Improvisation.

7. Januar 2021
Ars Saltandi
Crossart zu Walter Hapkes Text „Dancing“

Mit Tanz, Film, Foto und Kunst möchten Mitglieder der Company ARS SALTANDI in einem multimedialen Ansatz den Raum gestalten und das spontane Tagesprojekt filmisch dokumentieren. Grundlage für die künstlerische Umsetzung bildet ein Text von Walter Hapke mit dem Titel „Dancing“. Der 85-jährige Walter Hapke begleitet die Mitglieder ARS SALTANDIs seit fast 20 Jahren als Fotograf und fasst in seinem Text all seine Beobachtungen von Tänzerinnen und Tänzern durch den Blickwinkel seiner Kamera mit eindrucksvollen Worten in englischer Sprache zusammen.

Mit Choreographie, die erst am 07. Januar live entwickelt werden soll von Lunis Katholnigg und Pia Brandt, Fotos, Film und überdimensionalen Zeichnungen von Tänzerinnen, die nach und nach die Schaufenster schmücken werden, soll Walter Hapkes Text interpretiert und visualisiert werden. Im Anschluss soll aus diesem Projekttag ein Trailer entstehen, der Hapkes Text mit einer Symbiose aus allen künstlerischen Ansätzen wiedergibt.

Die großen und auch kleineren Zeichnungen, die im Laufe des Tages entstehen – natürlich alles unter Corona-Bedingungen – sollen im Anschluss für den Verein Hilfe für sozial benachteiligte Kinder in Ghana (www.hibeki.de) verkauft werden. Der Erlös geht zu 100% an den Hilfs-Verein, den ARS SALTANDI seit 2014 maßgeblich unterstützt. Mittlerweile werden bereits 142 Kinder in Nayorku/Ghana über die Mitglieder und zusätzliche Spenden und Fördergelder rundum versorgt. Ein Highlight an diesem Tag sollen u.a. Bilder werden, die mit dem ganzen Körper mittels Tanzbewegungen entstehen sollen.

Das Künstler*innenteam ARS SALTANDIs besteht aus der langjährigen Filmerin vom NDR Juliane Steinicke, der HAWK-Studentin Amelie Hillebrand für Fotografie, Walter Hapke selbst als „Fotograf durchs Schaufenster“, Tänzerinnen der Company ARS SALTANDI sowie der Dipl.-Kulturwissenschaftlerin und Illustratorin Ann-Kathrin Blohmer.

8. und 9. Januar 2021
Nira Kleinke & Margrid Schiewek/ RPM
Hem-iunu kommt in die Stadt!

Eigentlich residiert der Wesir Hem-iunu seit über 100 Jahren im Roemer- und Pelizaeus-Museum und viele Besucher*innen kommen zu ihm, um (ihn) zu (be)staunen. 

Hem-iunu muss – so wie z.B. Nofretete oder Tutanchamun – als eine Art „Promi“ verstanden werden. Seine Fans sowie andere Besucher*innen hat er Corona-bedingt aber seit fast zehn Wochen nicht mehr im RPM gesehen. Deswegen besucht er nun, wenn auch nur für zwei Tage die Hildesheimer Innenstadt. Er wird in typischer altägyptischer Weise durch sein Abbild vertreten sein, dass hier aber zwei- und nicht dreidimensional erscheint und für einen so kleinen innerstädtischen Ausflug nach altägyptischer Vorstellung völlig ausreichend erscheint.

Hinter den Hi-Kult-Schaufenstern wird Hem-iunu dann auf Besucher*innen warten. Um mit ihm Kontakt aufzunehmen, braucht man nur ein Handy. Seine Telefonnummer wird erst an den Aktionstagen an der Schaufensterscheibe und auf www.rpmuseum.de zu finden sein. Die altägyptisch geschulten Dolmetscherinnen Nira Kleinke und Margrid Schiewek nehmen neben Hem-iunu Platz, werden Fragen entgegennehmen und die Antworten des Wesirs übermitteln.

10. Januar 2021
Peter Feilhauer
Abstrakte Malerei

Der Grafik Designer und Yogalehrer Peter Feilhauer malt experimentell mit Acrylfarben und Spachtel auf Leinwand. Er versucht dabei sich ganz aus dem Moment heraus leiten zu lassen und seine Emotionen direkt „aufs Papier“ zu bringen.

Die Bilder sind meist abstrakt, bunt und ausdrucksstark, die Farben werden schichtweise aufgetragen, bis Tiefe in den Bildern entsteht.

5. bis 9. Januar 2021
„Nachtschichten“

Projektionen außerhalb der Arbeitszeiten

Außerhalb der Arbeitszeiten werden im Hi-Kult-Schaufenster aktuelle Aktivitäten aus der Hildesheimer Kulturszene projiziert.

5./6. und 6./7. Januar 2021
Kulturgesichter05121
Im Rahmen der bundesweiten Initiative #ohneunsistsstill hat audiocoop zur Kulturgesichter05212-Aktion in der Hildesheimer Kulturbranche aufgerufen. Es werden Portraits von Menschen gezeigt, die im Kulturbetrieb und dort oft hinter den Kulissen tätig sind. Aufgrund der Coronamaßnahmen sind diese Menschen in ihrer Existenz bedroht. Auch in anderen Städten machen die Kulturgesichter auf die momentan schwierige Arbeitssituation im Kulturbetrieb bzw. in der Veranstaltungsbranche aufmerksam.

7./8. Januar 2021
UNSEXY KUNST – Die Hildesheimer Briefwende
(Aktionstrailer)
UNSEXY KUNST organisieren im Februar 2021 eine große Brieffreundschafts-Aktion: Unter ihrer Moderation werden vier Wochen lang Briefwechsel zwischen jeweils zwei Partner*innen stattfinden, die zwischenmenschliche Kommunikation und Diskussion in diesen schwierigen Zeiten wieder neu aufleben lassen. Wer auch Teil dieser städtischen Vernetzung werden möchte, kann sich bis zum 20. Januar 2021 unter hi.briefwende@gmail.com anmelden. UNSEXY KUNST besteht aus Lisa Kreis, Mariam Nazaryan, Nadja Sühnel und Jule Waizenegger, studierend am Kulturcampus. Seit Dezember 2019 realisieren sie inszenierte Begegnungsräume oder Interventionen.

8./9. und 9./10. Januar 2021
Gerd Günter/ BBK Hildesheim – „Lebenszeichen“

„Lebenszeichen“ – Die Sonderausstellung des BBK Hildesheim sollte eigentlich am 7. November 2020 im Stammelbachspeicher eröffnet werden. Rund 40 Künstler*innen haben ihre Form der Lebenszeichen eingebracht. Doch dann mussten die Türen aufgrund verschärfter Corona-Maßnahmen vorerst geschlossen bleiben. BBK-Vorstandsmitglied und Fotokünstler Gerd Günter hat die besucherleere Ausstellung im Stammelbachspeicher dokumentiert, um sie zumindest über den Bildschirm zugänglich zu machen. Unterdessen werden die Ausstellungsräume dort weiter ausgestaltet „und eröffnet, sobald wir dürfen“.